Medizinische Fakultät
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GBA neue Versorgungsformen - TELE-KASPER – Telemedizinisches Kompetenznetzwerk „Antibiotic Stewardship in Pediatrics"

  • Sprecher: Prof. Dr. Johannes Hübner
  • Einrichtung: Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr.-von-Haunerschen-Kinderspital
  • Förderung: 2020 bis 2023

Seit Jahren nehmen multiresistente Erreger (MRE) in Deutschland zu. Ein Grund hierfür ist der häufige und oft unkritische Einsatz von Breitspektrum-Antibiotika, vor allem bei im Krankenhaus behandelten Kindern und Erwachsenen. Antibiotic Stewardship (ABS) Programme sollen einen kontrollierteren Einsatz von Antibiotika in Krankenhäusern unterstützen. Diese Programme sind aber in der Kinderheilkunde außerhalb nicht-universitärer Kinderkliniken bisher sehr selten.

Im Projekt TELE-KASPER soll die Versorgung von Kindern in nicht-universitären Kinderkliniken verbessert werden, indem ein telemedizinisches ABS-Programm etabliert wird. Mittels einer Smartphone-App sollen Ärztinnen und Ärzte zu Diagnostik und Therapie von Infektionen im Kindesalter beraten, weitergebildet und in der Behandlung komplizierter infektiologischer Fälle unterstützt werden. Ein deutschlandweites Netzwerk, bestehend aus ABS-erfahrenen Kliniken, soll aufgebaut werden und hierbei unterstützen. Um den Nutzen dieser Programme zu dokumentieren, erfasst das Projekt den lokalen Verbrauch von Antibiotika und vergleicht Resistenzstatistiken.

Im Projekt soll der Antibiotika-Einsatz in mindestens 28 nicht-universitären Kinderkliniken untersucht werden. Anschließend wird das ABS-Programm in randomisierter Zeitabfolge in den verschiedenen Kliniken eingeführt und evaluiert. Forscherinnen und Forscher analysieren, ob sich der Antibiotikaverbrauch und die Resistenzstatistiken verändern, wie hoch die Verweildauer im Krankenhaus und die Mortalität sind. Zusätzlich wird evaluiert, wie häufig das ABS-Programm genutzt wird, wie schnell Fragen zu Kinderinfektionen beantwortet werden können und wie zufrieden die beteiligten Ärztinnen und Ärzte sind.

Das Projekt wird für drei Jahre mit ca. 7,7 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das ABS-Programm die Versorgung von Kindern in nicht-universitären Kinderkliniken flächendeckend verbessern und zugleich neue Kompetenzen in lokalen und regionalen Kinderkliniken schaffen. So kann das Projekt zu einem angemessenen Antibiotikagebrauch in Kinderkliniken und damit zur Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen beitragen.

Quelle: GBA Innovationsfonds