Medizinische Fakultät
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GBA neue Versorgungsformen - WELCOME – Digitale, videogestützte Überleitung in die poststationäre Versorgung von Früh- und Reifgeborenen mit erhöhtem pflegerischen Nachsorgebedarf

  • Sprecher:Prof. Dr. Uli Fischer
  • Einrichtung: Klinische Pflegeforschung
  • Förderung durch den Innovationsfonds: 2023 bis 2026

In Deutschland kommt etwa jedes zehnte Kind zu früh zur Welt. Mehr als 15 Prozent dieser Frühgeborenen werden in spezialisierten Kliniken, meist auf Intensivstationen, versorgt. Dürfen diese Frühchen das Krankenhaus verlassen, haben viele von ihnen noch einen besonderen Pflegebedarf: Ihre Eltern müssen best/p> immte Vitalwerte beobachten und sich fachgerecht um Sonden, Katheter oder auch Wunden kümmern. Das Risiko für Komplikationen ist groß und oft prägen Ängste und Unsicherheiten den Alltag der Familien. Bestehende Hilfsstrukturen wie die sozialmedizinische Nachsorge oder die Hebammenhilfe reichen häufig nicht aus, so dass den Betroffenen oft nur der Weg zurück ins Krankenhaus bleibt.

Die Partner im Projekt WELCOME möchten die Frühgeborenen-Nachsorge beim Übergang ins eigene Zuhause verbessern und die Familien aus der Fachklinik heraus unterstützen. Kernstück der neuen Versorgungsform ist eine App. Über diese können die Eltern das bereits vertraute, hochspezialisierte Klinikpersonal in Videosprechstunden und per Chat erreichen. Auch Gesundheitsparameter können hierüber dokumentiert und ausgetauscht werden. Zusätzlich können sich die Eltern im Wissens- und Austauschportal der App über die richtige Versorgung der Neugeborenen und wohnortnahe Unterstützungsangebote informieren oder mit anderen Betroffenen vernetzen.

Ob sich das digitale Angebot eignet, die Häufigkeit von Komplikationen und die Wiederaufnahmen ins Krankenhaus zu verringern, untersuchen die Projektbeteiligten in einer Studie mit ca. 230 Frühgeborenen. Überprüft wird dabei auch, ob sich die betroffenen Eltern in der häuslichen Umgebung handlungssicher fühlen und mehr Selbstvertrauen aufbauen. Zudem beobachtet das Projektteam, wie gut die Implementierung des neuen Angebots in den Versorgungsalltag gelingt und welchen Effekt es auf die Versorgungskosten hat. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 5,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Nachsorgeangebot für Frühgeborene um eine telemedizinische Begleitung der Familien erweitert werden. Dies wäre nicht zuletzt in strukturschwachen Regionen ein Zugewinn.

Quelle: GBA Innovationsfonds