Medizinische Fakultät
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DFG FOR 2879: ImmunoStroke: Von der Immunzelle zur Schlaganfallregeneration

  • Sprecher: Dr. Arthur Liesz
  • Einrichtung: Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD),
  • Förderung: seit 2019

Der ischämische Schlaganfall ist die Hauptursache für langfristige Behinderungen und die dritthäufigste Todesursache in den Industrieländern. Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für Schlaganfälle sind begrenzt, und präklinische Versuchsergebnisse scheitern häufig in klinischen Studien. Daher besteht ein neuer Bewdarf an innovativen Lösungsansätzen mit translationalen Potential, um wirksame therapeutische Strategien zu entwickeln. Obwohl die Entwicklung lokaler Entzündungsprozesse im ischämischen Gehirn ein bekanntes Phänomen ist, ist noch nicht genau geklärt, wie diese Immunprozesse mit der sekundären Infarktprogression zusammenhängen und welche Rolle das Immunsystem bei der Regeneration nach einem Schlaganfall spielt. Interessanterweise wird die zerebrale Ischämie zwar traditionell nicht als klassische neuroinflammatorische Erkrankung betrachtet, doch löst der Schlaganfall eine Fülle von Immunreaktionen aus, die den Reaktionen bei Autoimmunerkrankungen des Hirns ähneln. Darüber hinaus hat die mit dem Schlaganfall verbundene akute Hirnverletzung eine starke Wirkung auf das periphere Immunsystem und löst eine mehrphasige Immunantwort aus. Die Wechselwirkung zwischen immunologischen Reaktionen und Hirnverletzungen ist nur unzureichend verstanden, insbesondere im Hinblick auf die Mechanismen, die der Erholung nach einem Schlaganfall zugrunde liegen. Die Forschungsgruppe ImmunoStroke, die seit 2019 von der DFG gefördert wird, konzentriert sich auf die Untersuchung der Rolle der Immunität bei Reparaturmechanismen und der langfristigen Erholung nach einem Schlaganfall. Die Projekte, die für die Erneuerung dieses Konsortiums in der zweiten Förderperiode beschrieben werden, sollen i) untersuchen, wie die chronische Neuroinflammation die Regeneration nach einem Schlaganfall moduliert; ii) die Rolle der Neuroinflammation bei Schlaganfallpatienten klären; und iii) neue Marker für die Neuroinflammation nach einem Schlaganfall identifizieren. Diese Ziele sollen durch den Einsatz modernster Technologien und neuer Behandlungsparadigmen erreicht werden, um die nach einem experimentellen Schlaganfall auftretenden Immunreaktionen zu verstehen und zu modulieren. Dies wird dadurch unterstützt, dass die präklinischen Experimente hochgradig standardisiert sind, die wichtigsten Ergebnisse in multizentrischen präklinischen RCTs validiert werden und die Experimente durch Analysen an Schlaganfallpatienten validiert werden.

Quelle: GEPRIS (Text)