Medizinische Fakultät
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Jahresempfang: Internationalität ist ein Erfolgsfaktor der LMU-Medizin

05. April 2017

Weltweite Aktivitäten von Klinikum und Medizinischer Fakultät der LMU München sind Teil der vernetzten Kompetenz in der Patientenversorgung sowie in Forschung und Lehre.

"Der internationale Einsatz und Austausch von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Wissenschaftlern und weiteren Experten im Gesundheitsbereich ist unerlässlich für eine moderne und leistungsfähige Spitzenmedizin in München, in Bayern und in der ganzen Welt", betont Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums der Universität München. Aus diesem Grund widmet sich das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität bei seinem diesjährigen Jahresempfang am 6. April 2017 in der LMU-Aula in München dem Thema 'LMU-Medizin international'. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klinikum und Medizinischer Fakultät der LMU sowie nationale und internationale Gäste diskutieren Herausforderungen und Strategien für erfolgreiche Medizin-Kooperationen und stellen Projekte aus aller Welt vor.

Klinikum und Medizinische Fakultät der LMU München sind aktiver Teil eines weltweiten Netzwerkes in Forschung und Lehre sowie in der Patientenversorgung. "Internationale Kooperationen, Partnerschaften und Aktivitäten tragen maßgeblich zum Erfolg und zur globalen Reputation der LMU-Medizin bei", sagt Prof. Dr. Reinhard Hickel, Dekan der Medizinischen Fakultät. Dazu gehören Länder und Kontinente übergreifende Forschungsprojekte und klinische Studien, Förderung durch internationale Institutionen und Drittmittelgeber, die Ausbildung von Medizinern im In- und Ausland, der Aufbau von medizinisch-wissenschaftlicher Expertise in Partnerländern sowie humanitäre Einsätze von Mitarbeitern vor Ort. Zugleich ist Internationalität Alltag in der LMU Medizin: Über 100 Nationalitäten repräsentieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten aus aller Welt kommen zur Behandlung in das LMU-Klinikum. Auch der Anteil ausländischer Studierender liegt mit 24 Prozent deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

Beispiel Mbeya Medical Research Center in Tansania

Das Mbeya Medical Research Center (MMRC) wurde 1996 von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der LMU, kurz Tropeninstitut, am viertgrößten Krankenhaus in Tansania gemeinsam mit dem regionalen Gesundheitsministerium gegründet. Im Jahr 2001 kam als weiterer Partner das amerikanische Walter-Reed Programm hinzu. 2008 wurde zwischen dem tansanischen Gesundheitsministerium und dem Tropeninstitut eine Vereinbarung getroffen, das bis dato deutsch geleitete MMRC schrittweise in tansanische Verantwortung zu übergeben. Der neue Leiter der mit rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einer der größten Forschungseinrichtungen im ländlichen Afrikas zählenden Institution wurde mit Hilfe der LMU und am Klinikum und der Medizinischen Fakultät der LMU ausgebildet.

Beispiel Jimma University in Äthiopien

Seit rund 20 Jahren arbeiten Medizinische Fakultät und Klinikum der LMU München mit der Jimma University in Äthiopien in den Bereichen Ausbildung, Patientenversorgung und Forschung zusammen. Für die Modernisierung des Gesundheitswesens sind neue Studiengänge etabliert worden. In Äthiopien engagieren sich Gynäkologen, Psychiater, Chirurgen und Kinderchirurgen, Medizindidaktiker und weitere Fachleute der LMU Medizin vor Ort. Im Gegenzug kommen PhD-Studierende der Jimma University nach München. Das Projekt JimmaChild wurde erst kürzlich von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller im Rahmen der Initiative "Klinikpartnerschaften" mit 50.000 Euro unterstützt.

Beispiel Kinderkardiologie in Danang, Vietnam

Im Jahr 2006 begann die Zusammenarbeit der Abteilung für Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin unter dem damaligen Leiter Prof. Dr. Heinrich Netz (emeritiert 2015) mit der Universität Danang. Auf seinen Vorschlag hin baute die Herz-für-Herz-Stiftung des Unternehmer-Ehepaares Lejeune in Zentralvietnam eine kinderkardiologische Abteilung auf, um diesen Kindern in unterentwickelten Regionen zu helfen. Aus Spenden wurden Herzkatheterlabore in Danang und in Ho Chi Minh City sowie eine Intensivstation eingerichtet. Prof. Netz und sein Kollege Dr. Trong-Phi Le bildeten Mediziner vor Ort aus. Inzwischen wurden etwa 3.650 Kinder aus armen Familien erfolgreich behandelt.

Beispiel WHO Collaborating Center für Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit in Kolumbien, Brasilien und Peru

Einen wesentlichen Bestandteil der Aktivitäten im Bereich Arbeitsmedizin stellt der Master "International Occupational Safety and Health" dar. In diesem Programm werden Fachkräfte aus bisher 13 verschiedenen Ländern Lateinamerikas in der Arbeitsmedizin auf wissenschaftlichem Niveau ausgebildet. Die in Kooperation des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (WHO Collaborating Center) sowie mit lokalen Partnern, u.a. aus Kolumbien, Brasilien und Peru, entwickelten Projekte werden seit 2012 im Rahmen des Center for International Health (CIHLMU) durch den DAAD und das BMZ gefördert.

Das Center for International Health, CIHLMU

Das CIHLMU ist 2009 von der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, dem Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, der Abteilung für Kinderkardiologie und der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin gegründet worden. Heute sind mehrere Fakultäten der LMU München sowie eine Vielzahl von Instituten der medizinischen Fakultät beteiligt. Das CIHLMU ist eines von fünf deutschen Hochschulexzellenzzentren in der Entwicklungszusammenarbeit, die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) langfristig gefördert werden. Es kooperiert mit über 50 Hochschulen weltweit, hat das erste PhD-Programm der Medizinischen Fakultät der LMU etabliert sowie einen spanischsprachigen Masterkurs im Bereich der Arbeitsmedizin initiiert. Das CIHLMU hat sich als Think Tank im Kontext der internationalen Gesundheit etabliert und bietet Unterstützung für Universitäten in Entwicklungsländern an.

Quelle: Pressemitteilung KUM (Text und Bildnachweis)