Medizinische Fakultät
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KKG Personalisierte Radiotherapie bei Kopf-Hals-Tumoren

  • Leiterin: PD Dr. Anna Friedl
  • Einrichtung: Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
  • Laufzeit:

Projektziel:

Ziel des Projektes ist die Identifizierung und Validierung von Markern für die Strahlenempfindlichkeit von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich, die eine Stratifizierung von Patienten und Personalisierung des Therapiekonzeptes erlauben.

Projektbeschreibung:

Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich gehören weltweit zu den sechs häufigsten Krebserkrankungen. Trotz Fortschritten in der Therapie verläuft ein großer Teil der Erkrankungen tödlich. Die Strahlentherapie spielt im Gesamtkonzept der kurativen Therapie von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches sowohl in der adjuvanten Situation nach einer Operation als auch in der primären Behandlungssituation (ggf. in Kombination mit einer Chemotherapie) eine sehr wichtige Rolle. Allerdings zeigen sich beim Ansprechen auf die Strahlentherapie große interindividuelle Unterschiede. Einige Tumoren besitzen intrinsische Schutzmechanismen, so dass sie resistent gegen die normalerweise verwendeten Strahlendosen sind. Auf der anderen Seite können wegen der mit der Therapie verbundenen Nebenwirkungen die Strahlendosen nicht beliebig erhöht werden. Wünschenswert wäre daher eine Möglichkeit, diejenigen Tumoren, die voraussichtlich schlecht auf Strahlentherapie ansprechen, schon vor Therapiebeginn identifizieren zu können, um eine „maßgeschneiderte“ sogenannte personalisierte Therapie für die einzelnen Patienten anbieten zu können.

In Vorarbeiten von Wissenschaftlern der Abteilung für Strahlenzytogenetik im Helmholtz Zentrum München konnten bestimmte Veränderungen in der Erbsubstanz von Kopf-Hals-Tumoren identifiziert werden, die mit einem schlechteren Überleben der mit Strahlentherapie behandelten Patienten korrelierten. Diese sogenannten zytogenetischen Marker sollen nun in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in größeren Patientengruppen retrospektiv validiert werden. In Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde der LMU wird zudem eine Patientenkohorte für eine prospektive Studie aufgebaut. Neben der Validierung der schon beschriebenen Marker soll zugleich nach neuen Markern, die die Strahlenempfindlichkeit der Tumoren vorhersagen können, gesucht werden. Dafür wird Tumormaterial, das durch Operation oder Biopsien gewonnen wurde, mit einer Reihe von genomweiten Screeningmethoden untersucht, und die ermittelten Veränderungen werden auf eine Korrelation mit den klinischen Daten, inklusive der Nachsorge (Follow-up)-Daten, getestet.

Quelle: HMGU