Medizinische Fakultät
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

BMBF-Verbund MD-NET: Muskeldystrophie-Netzwerk

  • Sprecherin: Prof. Dr. Maggie Walter
  • Einrichtung: Friedrich-Baur-Institut, Neurologische Klinik und Poliklinik
  • Förderung durch BMBF: 2003 bis 2013

Das MD-NET bündelt Kompetenzen aus ganz Deutschland zur Erforschung von Muskeldystrophien, spinaler Muskelatrophien (SMA), hereditärer sensomotorischer Neuropathien (HMSN/CMT) und anderen seltenen hereditären neuromuskulären Erkrankungen. Von 2003 bis 2013 wurden umfangreiche Strukturen zur Förderung von Grundlagenforschung, Diagnostik und zur Etablierung von Klinischen Studien geschaffen. Die meisten der während der Förderung sukzessive aufgebauten Strukturen konnten nach Förderungsende verstetigt werden. 2006 hat sich das MD-NET als gemeinnütziger Verein konstituiert und wurde dadurch der deutsche Partner von TREAT-NMD (Assessment and Treatment of Neuromuscular Diseases), einem von der EU im 6. RP geförderten Exzellenznetzwerk für Seltene Erkrankungen und mittlerweile als New Alliance TREAT-NMD verstetigt. Innerhalb von TREAT-NMD leitet MD-NET die Aktivitäten zu europaweit harmonisierten Patientenregistern, Biobanken und einer Europäischen Klinischen Studienzentrale. Dadurch wird die Translation von Forschungsergebnissen in Klinische Studien sowie der Transfer von neuen Erkenntnissen (wie etwa aktuelle Behandlungsstandards) in Deutschland ermöglicht.

Ziel ist die Etablierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Genetik, Diagnostik und Therapie von neuromuskulären Erkrankungen und eine umfassende molekulare Diagnostik für die derzeit bekannten Genorte bei Muskeldystrophien, spinalen Muskelatrophien und hereditären Neuropathien sowie Linkage- und Mutationsanalysen für bislang unbekannte Gene.

Die Netzwerkzentrale des MD-NET befindet sich am Friedrich-Baur-Institut an der Neurologischen Klinik der Universität München. (Quelle: MD-NET)

Koordinierungszentrum für die Forschungsverbünde für seltene Erkrankungen

Seltene Erkrankungen sind kein seltenes Phänomen: Jede einzelne Erkrankung betrifft zwar weniger als fünf von 10.000 Menschen, doch die Gesamtzahl der seltenen Erkrankungen wird auf 7.000 bis 8.000 geschätzt. Daher sind alleine in Deutschland rund vier Millionen Menschen betroffen. Seit 2003 fördert das BMBF Forschungsvorhaben, deren Ziel es ist, durch Grundlagen- und Therapieforschung die Diagnostik seltener Erkrankungen zu beschleunigen und den Betroffenen zügig eine adäquate Behandlung zu ermöglichen. Dabei stehen ihnen modernste technologische Verfahren zur Verfügung. Durch Vernetzung und Zusammenschluss von Spezialisten zu diesen bundesweit tätigen Forschungsverbünden kann dem Problem der geringen Patientenzahlen entgegen getreten und neueste Erkenntnisse gebündelt und ausgewertet werden.