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Corona-Vorsorge für den Herbst

22.Juli 2022

LMU-Forschende sind maßgeblich am bayerischen Frühwarnsystem beteiligt, das hilft, das Auftreten besorgniserregender Virus-Varianten möglichst frühzeitig zu erkennen. Jetzt wird der Verbund ausgebaut.

corona-vorsorge Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (re.) in der Infektions Surveillance Bayern am Genzentrum der LMU (Bild: LMU)

Der Freistaat will das Frühwarnsystem gegen Corona für den Herbst und Winter weiter ausbauen. Damit wird auch die Arbeit im bayerischen Netzwerk Bay-VOC intensiviert, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LMU maßgeblich beteiligt sind. Die Plattform bündelt die Expertise der gesamten bayerischen Universitätsmedizin sowie des Öffentlichen Gesundheitsdienstes zur Früherkennung besorgniserregender Virusvarianten („Variants of Concern“, VOC) und ist unter anderem für die Sequenzierung von SARS-CoV-2 zuständig.

„Ein breit aufgestelltes Frühwarnsystem ermöglicht uns, die Entwicklung des Infektionsgeschehens noch besser zu prognostizieren und vor allem auch die Ausbreitung besorgniserregender Virusvarianten schneller zu erkennen“, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek bei einem Pressetermin in der Bay-VOC-Zentrale am Genzentrum der LMU. „Mit dem Netzwerk konnte das Auftreten der Delta-Variante im April 2021 und der Omikron-Variante im November 2021 frühzeitig erkannt werden.“

Professor Oliver T. Keppler, Vorstand des Max von Pettenkofer-Instituts an der LMU und Sprecher des Bay-VOC-Verbundprojekts, ergänzt: „Darauf aufbauend konnten auch zentrale Studien zur COVID-19-Immunität durch die Bay-VOC-Partner rasch und mit hoher internationaler Sichtbarkeit umgesetzt werden.“

In Zukunft soll die Datenbasis von Bay-VOC noch deutlich erweitert werden – mit Daten aus einem Netz ausgewählter Arztpraxen, die die Verbreitung von Atemwegsinfektionen beobachten, sowie aus dem Abwassermonitoring, mit dem Gesundheitsschützer an bislang bereits zehn Orten versuchen, die Dynamik der Pandemie frühzeitig zu erkennen. Auch sollen in Zukunft Sequenzierdaten der Großlabore in Bay-VOC einfließen.

„Weiterhin“, so sagt LMU-Virologe Keppler, „soll auch die Überwachung für Influenzaviren intensiviert werden, da wir für diesen Erreger auch ein erhöhtes Infektionsgeschehen im kommenden Herbst erwarten. Die etablierten Strukturen können in Zukunft für eine Vielzahl von Infektionserregern ein mehrschichtiges Frühwarnsystem ermöglichen und so spezifische Risikobewertungen für die Gesundheit der Bevölkerung unterstützen.“

Ansprechpartner

Prof. Dr. Oliver T. Keppler
Lehrstuhl für Virologie, Max-von-Pettenkofer-Institut,
Medizinische Fakultät, LMU München
keppler@mvp.uni-muenchen.de

Quelle: LMU