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Genregulation: Faktor für Stilllegung endogener Retroviren identifiziert

14. Oktober 2021

Der LMU-Molekularbiologe Gunnar Schotta berichtet in Nature Communications

gunnar_schotta Professor Dr. Gunnar Schotta (Bild: LMU)

Endogene Retroviren (ERV) haben sich während der Evolution im menschlichen Erbgut verankert und spielen inzwischen eine große Rolle für die normale Genregulation. Jedoch kann eine zu starke ERV-Aktivität zu Krankheiten wie Autoimmunität oder Krebs führen.

Ein Team um Gunnar Schotta vom Biomedizinischen Centrum der LMU hat nun mithilfe eines genomweiten Screenings das Protein Morc3 als einen neuen Kontrollfaktor für die Stilllegung von ERVs identifiziert. Ob Gene – also auch ERVs – aktiv sind, wird wesentlich von ihrer Verpackung im sogenannten Chromatin bestimmt, einem Komplex aus DNA und Histonen. Morc3 kontrolliert eine chemische Modifikation des Chromatins, und zwar den Einbau der Histonvariante H3.3 durch das Protein Daxx. Damit trägt es zum Aufbau einer Chromatinstruktur bei, die die Aktivierung der entsprechenden ERV-Gene hemmt.

Titel der Originalarbeit

Sophia Groh, Anna Viktoria Milton, Lisa Katherina Marinelli, Cara V. Sickinger, Angela Russo, Heike Bollig, Gustavo Pereira de Almeida, Andreas Schmidt, Ignasi Forné, Axel Imhof, Gunnar Schotta
Morc3 silences endogenous retroviruses by enabling Daxx-mediated histone H3.3 incorporation
Nature Communications 2021; (12) doi: 10.1038/s41467-021-26288-7

Ansprechpartner

Prof. Dr. Gunnar Schotta
Biomedical Center Munich
Molecular Biology
LMU München
gunnar.schotta@med.uni-muenchen.de

Quelle: LMU