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Start des Bayerischen ambulanten COVID-19-Monitors

25. März 2021

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will über die Corona-Pandemie hinaus die Versorgung Pflegebedürftiger bei Infektionsgeschehen stärken. Holetschek erklärte am Mittwoch in München: „Corona stellt alle Gesellschaftsbereiche auf die Probe. In der Pflege ist das besonders zu spüren. Wir wollen genau hinschauen, wie es Pflegebedürftigen und Pflegenden geht. Dafür haben wir unter Federführung des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) den 'Bayerischen ambulanten COVID-19-Monitor' (BaCoM) ins Leben gerufen.“

bacomlogo (Bild: LMU Klinikum)

Beim BaCoM handelt es sich um eine interdisziplinäre Studie, die die psychischen, sozialen, klinischen und physiologischen Auswirkungen von COVID-19-Erkrankungen bei Pflegebedürftigen in der ambulanten und stationären Langzeitpflege untersucht. Für die Datenerhebung sollen rund 1.500 Menschen mit Pflegegraden von 1 bis 5 teilnehmen, die zuvor positiv auf eine Corona-Infektion getestet worden waren. Zudem ist eine Kontrollgruppe mit rund 500 Pflegebedürftigen geplant, die sich nicht mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Gleichzeitig nimmt die Studie auch den Bedarf des pflegerischen Personals und der pflegenden Angehörigen in den Blick.

Neben dem LMU Klinikum München sind die Katholische Stiftungshochschule München sowie die Universitätskliniken in Würzburg und Erlangen beteiligt.

Der LMU-Allgemeinmediziner Prof. Jochen Gensichen erklärte: „Die meisten Pflegebedürftigen erleben und erleiden die Pandemie Zuhause, nicht wenige auch in Heimen. Politik und Wissenschaft wollen diesen Betroffenen gezielt helfen. Gemeinsam mit Pflegebedürftigen, Angehörigen, Pflegekräften und Hausärzten suchen wir im Rahmen unseres Projektes geeignete Wege aus der Pandemie.“

Holetschek betonte: „Die Studie legt erstmals einen Schwerpunkt auf den Bereich der Langzeitpflege. Wir brauchen sie, um in diesem Bereich evidenzbasierte Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei geht es uns vor allem um die Frage: Was brauchen Pflegebedürftige und Pflegende? Den Rückblick auf vergangene COVID-19-Erkrankungen wollen wir als Grundlage für Handlungsempfehlungen in der Langzeitpflege nutzen – auch für den Umgang mit künftigen Infektionsgeschehen.“

Der Minister ergänzte: „Unser besonderes Augenmerk richten wir dabei auf Menschen mit Demenz. Wir versprechen uns davon unter anderem Erkenntnisse, wie wir die demenzsensible Betreuung und Versorgung in einer Pandemiesituation noch weiter verbessern können.“

Die Studie läuft bis voraussichtlich Ende 2022. Das Gesundheits- und Pflegeministerium stellt dem interdisziplinären Team aus Pflegekräften, Hausärzten, Infektiologen und Soziologen 3,4 Millionen Euro bereit.

Mitschnitt der Online-Pressekonferenz (25.03.2021):

Studienteilnahme:

Sollten Sie Interesse haben, an der Studie teilzunehmen, bitten wir Sie, sich an folgende Adresse zu wenden:

Institut für Allgemeinmedizin, LMU Klinikum
Campus Innenstadt | Pettenkoferstraße 8a (Post: 10) | 80336 München
Studienteam BaCoM
Tel: 089/ 4400-53677
E-Mail: allgemeinmedizin.bacom(at)med.uni-muenchen.de
Web: www.allgemeinmedizin.klinikum.uni-muenchen.de

Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine nachgewiesene Infektion mit Sars-CoV-2 und eine Einstufung in Pflegegrad 1 bis 5. Gerne können Sie sich auch als Angehöriger oder Pflegefachperson melden.

Ansprechpartner

Prof. Dr. Jochen Gensichen
Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin (Sprecher BaCoM)
LMU Klinikum München
Jochen.Gensichen(at)med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Anita Hausen
Professorin für Versorgungsforschung und Versorgungskonzepte
Katholische Stiftungshochschule München
Anita.Hausen(at)ksh-m.de

Prof. Dr. Armin Nassehi
Lehrstuhlinhaber des Instituts für Soziologie
Ludwig-Maximilians-Universität München
armin(at)nassehi.de

Christian Müller
Referat 45, Pflegerische Versorgungsstrukturen, Wohnen im Alter,
Pflegeforschung
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Referat45(at)stmgp.bayern.de

Quelle: LMU Klinikum