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3D-Ganzkörperscanner in der Plastischen Chirurgie

17. Oktober 2019

Der erste 3D-Ganzkörperscanner in Deutschland steht in der Plastischen Chirurgie des LMU Klinikums. Mit dem Gerät eröffnen sich neue Behandlungsmöglichkeiten. Operationen lassen sich besser planen und Hauttumore genauer analysieren

3d-ganzkoerperscanner Der neue 3D-Ganzkörperscanner steht in der Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie am LMU Klinikum München. (Foto: KUM)

Er sieht aus wie ein Körperscanner an Flughäfen, seine 92 HD-Kameras erfassen in Bruchteilen von Sekunden das Körpervolumen von Patienten: Seit September 2019 ist der neue 3D-Ganzkörperscanner in der Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie am LMU Klinikum München im Einsatz, unter anderem bei Brustrekonstruktionen nach Brustkrebs sowie zur Kartographierung von Hauttumoren. "Für uns in der Plastischen Chirurgie ist dieses Gerät ein Meilenstein. Damit ermöglichen sich neue Wege in der Patientenbehandlung", sagt Prof. Dr. Riccardo Giunta, Direktor der Abteilung für Plastische Chirurgie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat das Gerät für wissenschaftliche Untersuchungen gefördert. Es handelt sich um den ersten 3D-Scanner dieser Art in der Plastischen Chirurgie in Deutschland und einen von derzeit etwa zehn weltweit.

Planung und Evaluation von körperformenden operativen Eingriffen

Einerseits erlaubt das Gerät mit einer einzigen Aufnahme Daten für eine Ganzkörpervolumenmessung zu erheben. "Dadurch lässt sich exakt bestimmen, welches Volumen notwendig ist, um eine symmetrische Form bei einer Brustrekonstruktion (nach Brustkrebs) zu erreichen", erklärt Giunta. Andererseits können auch Simulationen von komplexen Eingriffen der Plastischen Chirurgie wie beispielsweise Brustverkleinerungen oder Brustvergrößerungen oder im Gesichtsbereich beispielsweise für Nasenkorrekturen erstellt werden. Der 3D-Ganzkörperscanner ermöglicht erstmals in allen Körperregionen objektive Evaluationen von Form und Volumen und erhöht damit die Patientensicherheit in der Plastischen Chirurgie.

Ganzkörperkarte zur Kartographierung von Hauttumoren

"Die Technik ermöglicht erstmals auch eine komplette Darstellung und Kartographierung der Körperoberfläche von Hauttumoren mit einer einzigen Aufnahme", so Giunta. Die entsprechende Software-Analyse zählt die Hautveränderungen, misst sie aus und bewertet sie in Bezug auf verdächtige Veränderungen wie Randunregelmäßigkeiten, Farbveränderungen und ähnlichem. Ein Dermatoskop ermöglicht die Vergrößerung und Dokumentation mit bis zu 200-facher Vergrößerung.

Veränderungen von Muttermalen lassen sich genau messen

Der Patient bekommt ähnlich wie bei einer MRT Untersuchung eine USB Karte mit Viewer Software, die es erlaubt an jedem PC die Läsionen zu betrachten. Eine Verlaufsuntersuchung und der direkte Vergleich ermöglichen später Veränderungen wie Größenwachstum objektiv und vor allem eindeutig zuordenbar zu bewerten. "Die Patientensicherheit wird durch Vorsorge und frühzeitige Erkennung von Hautkrebs erheblich verbessert", so Giunta.

Quelle: MPI / LMU