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Wissenschaftsrat empfiehlt Förderung von ICON

10. Mai 2019

Auf dem Campus Großhadern/Martinsried soll ein neues Zentrum für translationale Forschung entstehen.

wissenschaftsrat Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.

Der Wissenschaftsrat hat die Förderung des Interfaculty Center for Endocrine and Cardiovascular Disease Network Modelling and Clinical Transfer, kurz ICON, empfohlen. Der neue Forschungsbau wird – vorbehaltlich der abschließenden Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) – mit 45,7 Millionen Euro finanziert, die jeweils zur Hälfte von Bund und Freistaat Bayern getragen werden.

Auf der sogenannten Institutsspange nördlich des Klinikums Großhadern soll der Bau entstehen und den Campus Großhadern/Martinsried um einen wichtigen Baustein ergänzen. Denn die Forschung wird eine wichtige Brücke schlagen zwischen biomedizinischer Forschung und klinischer Anwendung und damit Diagnose und Therapie von Zivilisationskrankheiten entscheidend verbessern helfen.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler gratuliert: „Einmal mehr zeigt sich mit diesem Erfolg die Exzellenz und Innovationskraft der LMU! Die Beurteilung des Wissenschaftsrates mit dem Prädikat ‚herausragend‘ ist eine große Auszeichnung und verdeutlicht den zukunftsweisenden Ansatz, den die Universität verfolgt. Ich freue mich, dass die interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit dem neuen Forschungsbau in Bayern auf ein neues Level gehoben werden kann.“

„Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung. Denn mit diesem neuen Forschungsbau werden die Synergien am Standort Großhadern/Martinsried hervorragend genutzt, um die biomedizinische Grundlagenforschung und die klinische Anwendung weiter zu verzahnen“, betont LMU-Präsident Professor Bernd Huber. „Ohne Translationsforschung ist die moderne Medizin nicht denkbar.“

Zum Forschungskonzept des ICON

Die Zivilisationskrankheiten sind weiter auf dem Vormarsch. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems führen in den westlichen Industrienationen die Todesursachenstatistiken an. Allein in Deutschland sterben jährlich fast 18 Millionen Menschen an kardiovaskulären Leiden. Haupttreiber dieser Erkrankungen sind endokrine, ernährungsbedingte und Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas oder Diabetes mellitus.

Die moderne Grundlagenforschung hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Fülle von Erkenntnissen über die Krankheitsursachen und -mechanismen gesammelt und mögliche Therapieansätze entwickelt. Doch um innovative Konzepte tatsächlich in die klinische Prüfung und später in die Klinik zu bringen, müssen sie zunächst auch in geeigneten Großtiermodellen validiert werden. In der Regel liegt darin ein entscheidender Engpass auf dem Weg from bench to bedside, von der Forschung in die Klinik.

Genau hier setzt das neue Forschungsinstitut ICON an, um die Translation effektiver zu machen. Mediziner und Tiermediziner der LMU können dabei auf reichhaltige Erfahrung nicht nur in biomedizinischer Grundlagenforschung, sondern auch gerade im Bereich der Forschung an Großtiermodellen zurückgreifen. Im neuen Zentrum wollen sie diese Expertise auf neue Diagnose- und Therapieverfahren für endokrin-metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen fokussieren und solche Ansätze präklinisch in maßgeschneiderten, insbesondere genetisch veränderten Großtieren validieren. Das ICON wird dabei in enger räumlicher und inhaltlicher Anbindung zum Klinikum Großhadern und dessen Early Clinical Trial Unit arbeiten.

Quelle: LMU