Medizinische Fakultät
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DFG TRR 152 - Steuerung der Körper-Homöostase durch TRP-Kanal-Module

  • Sprecher: Prof. Dr. Thomas Gudermann
  • Einrichtung: Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie
  • Förderung: seit 2014

Auch unter wechselnden Umweltbedingungen muss unser Körper wichtige Parameter wie Körpertemperatur, Blutdruck oder Blutzuckerspiegel in einem optimalen Bereich halten. Diese physiologische Regulation wird als Homöostase bezeichnet. Eine zentrale Rolle bei der dafür notwendigen zellulären Signalerkennung und –umsetzung spielen sogenannte TRP-Ionenkanäle (TRP steht für Transient Receptor Potential), die als vielseitige zelluläre Sensoren an der Regulation zahlreicher zellulärer Mechanismen beteiligt sind.

Die große Bedeutung der TRP-Kanäle wird dadurch unterstrichen, dass mehr als 20 erbliche Erkrankungen beim Menschen, die unterschiedlichste Organe und Körperfunktionen betreffen können, von Mutationen in TRP-Genen verursacht werden. „Die diesen Krankheiten zugrundeliegenden Mechanismen sind immer noch nur unzureichend verstanden“, sagt Gudermann. Hier will nun der neue SFB ansetzen: Ziel der Wissenschaftler ist es, die Physiologie und Pathophysiologie von TRP-Ionenkanälen aufzuklären – und zwar insbesondere im Hinblick auf deren Funktionen bei der Aufrechterhaltung der Körper-Homöostase.

TRP-Kanäle können durch zahlreiche unterschiedliche physikalische und chemische Reize stimuliert werden. Die zugehörigen zellulären Reaktionspartner sind bisher aber nur selten bekannt. Durch welche Mechanismen TRP-Kanäle in vivo aktiviert werden, ist daher einer der Forschungsschwerpunkte des neuen SFB/TRR. „Allerdings fehlen für derartige Untersuchungen oft noch die richtigen Werkzeuge und Methoden“, sagt Gudermann. Ein wichtiges Ziel des neuen SFB ist daher die Entwicklung geeigneter neuer biochemischer und pharmakologischer Reagenzien und Techniken.

Um die Funktionsweise der TRP-Kanäle möglichst umfassend aufzuklären, werden die Wissenschaftler sowohl Zellen genetisch veränderter Mäuse als auch menschliche Zellen untersuchen. „Dass uns sowohl Zellen von Patienten mit bestimmten TRP-Mutationen als auch die größte verfügbare Mausmodellsammlung mit genetisch veränderten trp-Genen zur Verfügung steht, ist einer der großen Vorteile des neuen SFB“, sagt Gudermann. Die aus dem Forschungsvorhaben gewonnenen neuen Erkenntnisse wollen die Wissenschaftler dann nutzen, um für Patienten mit defekten TRP-Proteinen neue maßgeschneiderte Therapieoptionen zu eröffnen.

Der neue SFB wird als SFB/Transregio von mehreren Hochschulen gemeinsam beantragt. Als Antragsteller beteiligt sind neben der LMU als Sprecheruniversität auch die Universität des Saarlandes am Campus Homburg und die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Weitere assoziierte Partner sind die TU München, die Universität Heidelberg und die Universität Leipzig. Der SFB wird am 1. Juli 2014 seine Arbeit aufnehmen und bis 2018 mit rund 10 Millionen Euro gefördert werden

Quelle: Pressemitteilung LMU